Mit Wut im Bauch nach der deftigen Niederlage am Freitag ging es am Sonntag gemeinsam im Bus zum nächsten Auswärtsspiel nach Mittenwald. Die Goalies meldeten sich fit, der Fanclub war zahlreich vertreten und die Stürmer schworen sich diesmal mehr Tore zu schießen. Denn – Achtung Binsenweisheit – wer pro Spiel nur einen Treffer erzielt, kann nun mal kein Eishockeyspiel gewinnen.
Die Dachauer freuten sich darüber, dass es diesmal ein richtiges Schiedsrichtergespann gab und waren kaum auf dem Eis, da lagen sie schon 2:0 zurück: Knapp eine Minute war gespielt, da erzielte die SG Mittenwald innerhalb von 10 Sekunden (!) zwei Treffer (2., 2.). Das saß! Der Fanclub verstummte kurzzeitig, doch die Mannschaft berappelte sich, wurde wieder lautstark angefeuert und konnte das weitere Drittel ausgeglichen gestalten. Lohn war der Anschlusstreffer zum 2:1 aus Mittenwalder Sicht (11.), gleichzeitig auch der Pausenstand. Das war schade und eigentlich zu wenig, denn der Gegner hatte noch drei Strafzeiten zu verbüßen und daraus resultierte auch eine eineinhalbminütige ungenutzte 5 gegen 3 Überzahl für die Dachauer Knaben.
In den zweiten Spielabschnitt starteten die Woodies – täglich grüßt das Murmeltier – wieder im Tiefschlaf: Nach 27 Sekunden erzielte Mittenwald den dritten Treffer (21.). Wie schon im ersten Drittel kämpften sich die Dachauer aber zurück und belohnten sich mit dem zweiten eigenen Tor (28.). Keine drei Minuten später stellte Mittenwald den 2-Tore-Vorsprung wieder her (30.). Kurz darauf kam es im Zuge einer Dachauer Strafzeit unmittelbar nach dem Dachauer Torwartwechsel zu einer Unordnung in der Hintermannschaft der Woodpeckers und der Gegner konnte auf 5:2 davonziehen (31.). Doch die Woodies steckten nicht auf und erzielten 30 Sekunden später das vielumjubelte 5:3 durch einen schönen Verteidiger-Schlenzer (32.). Nach vier Toren in vier Minuten, zwei auf jeder Seite, schalteten die Mannschaften erstmal einen Gang zurück. Den Rest des Drittels agierten die Dachauer Knaben auf Augenhöhe und man merkte ihnen an, dass sie dieses Spiel noch nicht abgeschrieben hatten.
Doch die Ernüchterung kam prompt. Im letzten Spielabschnitt erzielte Mittenwald vier Treffer in sieben Spielminuten (43., 46., 49. und 50.), darunter auch ein Tor ein eigener Unterzahl, unterbrochen nur von einem Dachauer Überzahltreffer zum zwischenzeitlichen 7:4 (48.) im Alleingang. Die Woodies hatten völlig den Faden und die Konzentration verloren und ließen in diesem Zeitraum alle Grundtugenden einer Eishockeymannschaft vermissen: Laufbereitschaft, Leidenschaft, Teamgeist. Als der Kapitän mit einem schönen Penalty noch einen weiteren Dachauer Treffer zum zwischenzeitlichen 9:5 nachlegte (54.), kam zumindest der Kampfgeist zurück. Doch Mittenwald sorgte mit zwei weiteren Treffern schnell für klare Verhältnisse (56., 58.). Bei diesem deutlichen 11:5 Sieg für Mittenwald blieb es letztendlich auch, da die Dachauer zum Schluss noch eine 3 gegen 5 Unterzahl überstanden. Die rote Laterne fuhr damit zurück nach Dachau.
Fazit: Gleich mehrere Tiefschlafphasen kosteten das Spiel. Trotz fünf erzielter Tore wurde mit den eigenen Chancen zu leichtfertig umgegangen. Und: Der Siegeswille scheint bei den Gegnern ausgeprägter zu sein, die junge Mannschaft agiert zu zaghaft. Man merkt ihr deutlich an, dass ein Großteil der gegnerischen Spieler mindestens ein Jahr älter ist.
18.11.2018 FS