Nach vier Auswährtsfahrten zu Saisonbeginn warteten im ersten Heimspiel die Lokalrivalen des EV Fürstenfeldbruck, der aktuelle Tabellenzweite, auf die junge Woodies-Truppe. Nach der beherzten Leistung der dezimierten Mannschaft zuletzt in Mittenwald trat man diesmal wieder in Bestbesetzung an und nicht nur im Fanlager hoffte man auf weitere Fortschritte und vielleicht einen Achtungserfolg.
Doch wie so häufig waren die Woodies zu Spielbeginn mit ihren Gedanken noch in der Kabine und nach nicht einmal zwei Minuten hatte der Fürstenfeldbrucker Topstürmer seinen ersten Treffer erzielt (2.). Gottseidank hatte der Dachauer Goalie seine gute Form aus dem Mittenwald-Spiel konserviert und gab seiner Mannschaft die Chance, sich erstmal zu sortieren.
Das gelang zur Mitte des Drittels zusehends und es blieb dem Dachauer Kapitän vorbehalten, den umjubelten Ausgleich zu erzielen (14.). In der 16. Spielminute kam es zu einer längeren Unterbrechung, als nach einem unfairen Check eines Dachauer Verteidigers der Fürstenfeldbrucker Spieler die Nerven verlor und das Schiedsrichtergespann dieses Verhalten konsequent bestrafte: Während der Dachauer nach einer Disziplinarstrafe für 10 Minuten zum Zuschauen verdammt war, war für den Brucker Spieler die Partie nach einer Matchstrafe beendet. Die damit einhergehende fünfminütige Überzahl konnten die Woodpeckers nicht nutzen. Dachau agierte eigensinnig und zaghaft, Bruck verteidigte gut und setzte selbst immer wieder gefährlich Konter, die letztlich der Goalie der Woodies entschärfte. In der Drittelpause war man im Dachauer Fanlager zwar mit dem Ergebnis zufrieden, trauerte aber den verpassten Gelegenheiten nach, selbst in Führung zu gehen.
Im zweiten Spielabschnitt – man mag es schon nicht mehr schreiben – verpennten die Woodies abermals den Start und in der 23. Spielminute zog der Gast innerhalb von dreißig Sekunden mit zwei weiteren Treffern auf 3:1 davon. Warum die Dachauer Knabenmannschaft häufig die Konzentration verliert und mehrere Tore in schneller Abfolge kassiert, ist dem gesamten Umfeld ein Rätsel. Ein weiteres Beispiel lies leider nicht lange auf sich warten: Eine Dachauer Überzahl wurde auch diesmal nicht genutzt, stattdessen erhöhte der Gegner mit einem weiteren Doppelschlag auf 5:1 (31., 32.). Mit diesem Spielstand schien Fürstenfeldbruck vorerst zufrieden. Die Angriffe wirkten nicht mehr so druckvoll wie noch in der ersten Spielhälfte oder scheiterten am Dachauer Goalie. Drittelübergreifend fiel für rund zwanzig Minuten kein weiterer Treffer mehr und folgerichtig ging es mit 5:1 aus Brucker Sicht in die zweite Drittelpause.
Im letzten Spielabschnitt mussten die Woodies erst eine eigene Unterzahl überstehen und dann einen Penalty (51.). Beides gelang, der beherzte Penalty ging an die Latte. Kurz darauf machte es der Brucker Topstürmer besser und erhöhte aus dem Spiel heraus mit seinem vierten Treffer des Tages auf 6:1 aus Sicht der Gäste (53.). Als die Woodies mit dem 2:6 nochmals Ergebniskosmetik betrieben (56.), war dies für den Dachauer Goalie das Signal, für die Schlussminuten dem neunjährigen Nachwuchsgoalie Platz zu machen, der sich in Mittenwald so großartig geschlagen hatte. Doch mit dem bisherigen Torwart verlies wohl auch die ganze Mannschaft geistig das Spiel, jedenfalls ließen sie es zu, dass der junge Goalie von den cleveren Brucker Stürmern nach allen Regeln der Kunst belagert wurde und innerhalb von zwei Minuten vier Gegentreffer hinnehmen musste (56., 56., 58., 58.). Völlig frustriert verließ er vorzeitig das Eis. Der Dachauer Anhang war konsterniert. Das Spiel endete mit einem deutlichen 10:2 Sieg für die Gäste.
Fazit: Heute erreichte kaum ein Woodies-Spieler Normalform. Aber einfach abhaken geht auch nicht, denn in Bestbesetzung ist diese Mannschaft kein Team. Salopp gesagt: Die einen geben den Puck nicht ab, die anderen geben die Verantwortung ab. Das verwundert besonders, da die Woodies-Knaben zuletzt in Mittenwald eindrucksvoll gezeigt haben, dass es auch anders geht. Eine schwierige Aufgabe für die Trainer!
01.12.2018 FS